Prellungen

Wohl jeder hat sich im Leben schon mindestens einmal eine Prellung zugezogen. Sie entsteht, wenn plötzlich Gewalt auf den Körper von außen einwirkt. Bei einem Sturz beispielsweise berührt der Körper plötzlich unsanft den Untergrund und schnell hat sich der Verunfallte etwas geprellt. Im Gegensatz zu einer Fraktur ist aber das Gelenk noch beweglich, nach einer Prellung kann der Betroffene noch auftreten.

Obwohl nur eine Bewegungseinschränkung vorliegt, kann es zu einer erheblichen Schwellung und starken Schmerzen kommen. Neben Gelenken können auch innere Organe geprellt werden. Der Arzt spricht von einer Contusio(n), je nach Lage kommt die Bezeichnung des Körperteils hinzu, beispielsweise Contusio capitis femoris (Hüftprellung).

Prellung – was tun?

Egal, ob verrenkt, gezerrt oder geprellt: Das „PECH-Schema“ ist hilfreich:

  1. P wie Pause: Tätigkeit/Sport unterbrechen
  2. E wie Eis: Körperteile ca. eine Viertelstunde kühlen. Dazu den „Eispack“ in ein Tuch wickeln (Unterkühlung vermeiden). Zum Kühlen eignen sich:
  • Gelpack
  • Eisakku/Eiswürfel
  • kaltes Wasser
  • gekühlter Quark oder
  • Tiefkühlkost, z. B. Gemüsepäckchen
  1. Compression: elastische Binde, Kompressionsbandage, alternativ TuchArnikalösung (Arnika:kaltes Wasser, 1:9)
    Essiglösung (Essig:kaltes Wasser, 1:3)
    falls vorhanden, alkoholische Lösung aus der Apotheke, die einfach über den Verband gegossen werden, helfen beim Abschwellen und lindern den Schmerz.
  1. Ruhigstellen, Hochlagern betroffener Körperpartien

Die Beschwerden fallen geringer aus und bilden sich rascher zurück, je schneller die Erste-Hilfe-Maßnahmen eingeleitet werden. Bei einer Prellung der inneren Organe MUSS der Arzt aufgesucht werden, um schwerwiegendere Erkrankungen auszuschließen (z. B. Milzriss, Einblutungen).

Zum Arzt müssen Betroffene auch bei einer starken Gelenkschwellung, langanhaltenden Schmerzen über einer Stunde, Schmerzverstärkung und bei großen Blutergüssen (blauer Fleck). Lässt sich das Gelenk nicht bewegen oder kann der Betroffene nicht mehr auftreten, dann ist ebenfalls ein Arztbesuch angezeigt. Dies gilt auch bei Verschiebungen, Verformungen etc., denn dann kann ein Knochenbruch hinter den Beschwerden stecken.

Arztbesuche sind weiterhin wichtig, um Muskelfaserrisse, Einblutungen, Kapsel-, Sehnen- oder Bandverletzungen auszuschließen. Der Arzt diagnostiziert die Ursachen genauer mithilfe von Ultraschall und bei Bedarf einer Magnetresonanz-/Kernspintomografie. Große Ergüsse werden punktiert, wobei mit einer Nadel die Flüssigkeit entfernt wird. Homöopathen empfehlen zur Unterstützung der Heilung Arnica D12. Obwohl Bewegung die Durchblutung fördert und die Heilung verbessert, sollte sie erst wieder trainiert werden, wenn Gelenke nicht mehr geschwollen und die Blutergüsse abgeklungen sind. Die Trainingspause ist abhängig von den Beschwerden und der Intensität der Verletzung.

Sind Prellungen vermeidbar?

Wer aufpasst und achtsam trainiert, vermeidet Stürze und Stoßverletzungen. Fehl- und Überbelastung vermeiden Sportler beim Training, indem sie ihren Trainingsplan ihrer Konstitution und Fitness anpassen (lassen). Langes Aufwärmen schützt vor Überdehnung und Mikroverletzungen der Bänder, wie winzigen Rissen. Dabei sollten die Übungen der jeweiligen Sportart den Trainings- bzw. Wettkampfbedingungen angepasst sein. Das bedeutet beispielsweise, dass der Sportler stets dieselben Sportschuhe beim Aufwärmen und Sport trägt.

Die Körpertemperatur sollte nicht durch zu warme Kleidung erhöht werden, denn wird beispielsweise ein Jogging- oder Trainingsanzug ausgezogen, verengen sich die Gefäße durch das Auskühlen. Das Risiko, sich zu verletzen, steigt dadurch. Unmittelbar nach einer Krankheit, müde oder unterkühlt sollte niemand trainieren. Körperliche Schwachstellen schützt der Sportler mit festem Schuhwerk, Bandagen, elastischen Verbänden und/oder Körperschutz – je nach Sportart. Beim Volleyball oder Handball können das Knieschützer sein, beim Fahrradfahren oder Inlineskaten ein Sturzhelm. Beim Mountainbiking empfehlen sich Rückenprotektoren, beim Kampfsport Fußmanschetten und ein Schutz im empfindlichen Genitalbereich.

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